Fieber bei Kindern ist ein häufig gefragtes Thema. Kein Wunder, immerhin macht man sich als Mama und Papa um seine eigenen Kinder besondere Sorgen. Vor allem bei fiebernden Babys. Wann soll man mit seinem Kind einen Arzt aufsuchen?

Was soll man als erfahrene Kinderärztin sagen? Vielleicht soviel: Es liegen spannende Jahre vor Ihnen. Sie sind jetzt Eltern und instinktiv ist der Schutz und die Sicherheit ihrer Kinder an die erste Stelle gerückt. Wer keine Kinder hat, kann das nicht verstehen. Es ist ein Urgefühl, das schwer fassbar und erklärbar ist. Die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen sollte in jeder Gesellschaft ein vorrangiges Ziel sein. Unsere Kinder sind die Zukunft!

Den Kinderärzten/-innen kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Sie sind Berater für die Eltern und Begleiter für die Kinder. Eine Aufgabe, die viel Fingerspitzengefühl erfordert. Das Fachgebiet der Kinder- und Jugendheilkunde zeichnet sich dadurch aus, dass sich der/die Kinderarzt/ärztin mit einem Menschenwesen beschäftigt, das sich ständig verändert und entwickelt. Dies gilt für einzelne Organfunktionen wie z.B. den Blutdruck genauso wie für das Kind als Ganzes.

Ein Kind wächst und entwickelt sich über viele Jahre. Es ist eine wichtige kinderärztliche Aufgabe, dies zu dokumentieren und gegebenenfalls Verzögerungen und Störungen in der Entwicklung frühzeitig zu erkennen.

 

Fieber bei Kindern: Primäre Prävention.

Dabei versuchen die Kinderärzte alle Maßnahmen zur Sicherung und Erhaltung der Gesundheit Ihres Kindes in die Wege zu leiten (Mutter-Kind-Pass, Vorsorgeuntersuchungen). Es geht um Ernährung und psychosoziale Geborgenheit, um Hygiene und Körperpflege bei Neugeborenen, um prophylaktische Gaben von Vitaminen K und D, die Förderung der Zahngesundheit und nicht zuletzt die Durchführung von Schutzimpfungen. Außerdem widmet sich ein Schwerpunkt der Aufklärung der Eltern über Maßnahmen zu Vermeidung des plötzlichen Kindstodes bzw. von Unfällen .

Sekundäre Prävention

Hier ist das Ziel, Komplikationen aufgetretener Krankheiten durch ihre frühe Erkennung und damit meist eine Verbesserung der Prognose zu erreichen. Das Zuhören wenn Eltern Symptome schildern, die genaueste körperliche Untersuchung des Kindes, die Blutbilduntersuchung bei Infekten und nicht zuletzt der erfahrene kinderärztliche Blick – all das soll rasches, richtiges und kompetentes Handeln ermöglichen.

Tertiäre Prävention

Sie umfasst Maßnahmen, die das Fortschreiten oder Wiederauftreten einer behandelten Krankheit verhindern soll.

Zusätzliches Service für Sie: http://www.kinderaerzte-im-netz.de

Fieberhafte Erkrankungen (Wann zum Kinderarzt?)

Grundsätzlich gilt, je jünger ein Kind ist desto vorsichtiger sollte man sein. So wie das Neugeborene wächst und gedeiht, wird auch ein vollständig funktionierendes Immunsystem erst gebildet. Der kindliche Organismus „lernt“ mit jedem Infekt dazu, kann allerdings bei Krankheiten nicht immer aus eigener Kraft (Selbstheilungskräfte) die Krankheit überwinden. Da ist es oft wichtig das Kind zu untersuchen und die Fieberursache festzustellen. Danach kann besprochen werden, wie man die Selbstheilungskräfte des Kindes am besten unterstützen kann.

Antibiotika sollten gezielt eingesetzt werden! Sie wirken und sind indiziert bei sogenannten bakteriellen Infekten (eitrigen Entzündungen im HNO-Bereich, Harnwegsinfekten, Lungenentzündungen, etc.). Bei den vielen viralen Infekten, die ebenso häufig vorkommen, bewirken sie keine Verbesserung des Zustandes, sondern haben sogar eine nachteilige Wirkung für Ihr Kind. Hier ist es dann umso wichtiger, das Kind von einem Kinderarzt/ärztin genau untersuchen zu lassen, damit die richtigen Weichen für das Gesundwerden Ihres Kindes gestellt werden können und um anhaltende Schäden zu verhindern.

Bei älteren Kindern ist oft der Gesamtzustand ausschlaggebend, ob man das Kind kinderärztlich untersuchen lassen soll: Entwickelt sich die Krankheit rasch? Lässt sich das Fieber kaum senken? Ist der Allgemeinzustand des Kindes stark beeinträchtigt? Isst und trinkt das Kind noch oder verweigert es, usw…?
In solchen Fällen sollten Sie sofort einen Kinderarzt/ärztin aufsuchen.

Fakten über Kinderärzte

  1. Niedergelassene Kinderärzte/innenübernehmen die fachärztliche Tätigkeit von Internisten und Neurologen von der Geburt bis zum Alter von 18 Jahren und fungieren mit einer Ausbildungszeit von 63 Monaten als kompetenteste Primärversorger für diese Altersgruppe. Das Fach wurde in der Allgemeinmedizinausbildung (=„Hausarzt“) von 4 auf 3 Monate gekürzt.
  2. Österreichische Kinderärzte/innen setzen sich auch politisch ein, um Kindern und Jugendlichen für wichtige gesundheitspolitische Themen eine „Lobby“ zu schaffen. Mehr dazu finden Sie hier: http://www.polkm.org/
  3. Spezifischen Versorgungen durch Kinderfachärzte führen zu niedrigeren Sterblichkeitsraten, weniger Spitalseinweisungen, besserem Management akuter und chronischer Erkrankungen, weniger Antibiotikatherapien mit geringeren Resistenzentwicklungen sowie besseren Durchimpfungsraten.
  4. Die Säuglings- und Kindersterblichkeit verringert sich kontinuierlich. Dies ist auf die Eindämmung und verbesserte Behandelbarkeit übertragbarer Krankheiten (Infektionskrankheiten) zurückzuführen.

Link:
“Österreichischen Kinder- und Jugendgesundheitsbericht”
des Bundesministerium für Gesundheit

Leistungen von Kinderärztin Dr. Julia Höntzsch, Graz-Eggenberg.

Buchtipps:
Um Ihnen vielleicht ein wenig „mehr“ an Wissen über die Entwicklung eines Kindes zu vermitteln empfehlen wir folgende Lektüre:

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